dieses Mal Andrea Veselá:
Hamrštíl, Modra, Dušan Jurkovič
Das Haus des Schriftstellers Vincent Šikula in Modra liegt von Bratislava ca. 50 km entfernt. Es ist „übelst romantisch“, aber auch einfach gute Architektur und steht am Hang mitten in einem der zahlreichen Weinberge der Region. Hamrštíl ist der Spitzname des Hauses und deutet auf einen deutschsprachigen Ursprung hin. In Modra und Umgebung lebte noch nach dem Ersten Weltkrieg eine große deutschsprachige Minorität.
Es ist ein Steinhaus, typisch für dieses Weinbaugebiet. Man betritt das Haus sozusagen von hinten. Von der nordöstlichen Seite. Diese hat keine Fenster, nur die gegenüberliegende Südwestseite. Das Haus ist ein Riegel mit drei Zimmern, einem einfachen erschließenden Flur und einer Veranda an der Stirnfassade nach Südosten. Sie strahlt eine unglaubliche Ruhe aus.
Hamrštíl wurde von dem bedeutenden slowakischen Architekten in der ersten Tschechoslowakischen Republik, Dušan Jurkovič, für die Enkelin eines Botanikers entworfen und gebaut. Der Schriftsteller Vincent Šikula kaufte das Haus 1962 und nutzte es seitdem als Sommerresidenz. Das Haus stellt das Hauptmotiv einiger seiner Texte dar. Und auch das seiner Tochter, Veronika Šikulová.