Dieses Mal: Franz Wimmer
„Ein schöner Rücken kann auch entzücken“
Barocke, raffiniert plastisch modellierte Schaufassaden (eigentlich handelt es sich um Licht- und Schatten-Spielflächen) sind als stadtbildprägende Architekturelemente sowohl bei Schlössern, Kirchen, Palästen, Wohnhäusern oder dergleichen, als auch fest im kollektiven Barockarchitekturstilgedächtnis verankert.
Weniger bekannt ist die gezeigte Rückseite einer der bedeutendsten Kirchen dieser Epoche im süddeutschen Raum, da sich diese im Innenhof eines Klosters befindet und somit einer breiten Öffentlichkeit nicht zugänglich ist.
Aus heutiger Zeit betrachtet, erweisen sich überraschenderweise die Klarheit des voluminösen Rückens und dessen Ornamentlosigkeit durchaus als Elemente einer modernen Architekturauffassung.
Die Barockkirche in München, Berg am Laim, wurde von dem aus Burglengenfeld stammenden genialen Raumschöpfer Johann Michael Fischer (1692-1766) in den Jahren 1739-1742 erbaut.
In den letzten Jahrzehnten ist die Kirche unter der Leitung des Architekten Franz Peter behutsam, engagiert, mit viel Herzblut renoviert, störender Einbauten entledigt und mit neuen Ausstattungselementen ergänzt worden.
Da sich komplexe Raumqualitäten mit fotografischen Mitteln kaum darstellen lassen, ist ein Besuch der Kirche vor Ort quasi unverzichtbar.
Franz Wimmer, August 2019
Zum Beitrag:
Zum ersten Mal erreichte uns völlig überraschend ein freiwillig erstellter Beitrag. Ein sehr Schöner zudem. Franz halt. Danke Franz. Wir werten die Wimmer´sche Initiative als Bekenntnis, das Format des HdM als Dokumentationsplattform für gute Häuser und deren Nicht-Schau-Seiten, und zum zweiten als eine Sympathieerkundung und einem „Weiter so“ von akademischer Stelle.