Eckhaus Arcisstraße/Neureutherstraße in der Münchner Maxvorstadt
von Alexander Fthenakis
Ein Haus des Münchner Wiederaufbaus mit seinen typischen Elementen (Arch. Willi Haase, 1954): verputzte Lochfassade mit nur zwei unterschiedlichen Fensterformaten (stehende und liegende Fenster), eingerückte Balkone mit vortretenden, ausgerundeten Geländern, vorstehende Dachplatte. Die Nachbargebäude weisen ähnliche Elemente auf. Die Bekleidung von Balkongeländern ist in der Architektur des Wiederaufbaus ein eigenes Thema mit vielen Variationen, hier erfolgt sie über weiß gestrichene, gewellte Faserzementplatten. Die alten Holzfenster sind noch erhalten geblieben. Diese stillen Häuser entstehen im München der 50er Jahre zu hunderten. Sie prägen das heutige Stadtbild mindestens ebenso nachhaltig, wie die zum Teil rekonstruierten und städtebaulich ebenso notwendigen historischen Monumente Münchens. Im Keller des Hauses versteckt sich das Marionettentheater „Kleines Spiel“.
von Alexander Fthenakis, 23.06.2017
zur Person:
Pünktlich zur Präsentation seines Buches „50 60 70 Architektur aus drei Jahrzehnten im Münchner Stadtbild“ beehrt Alexander uns mit einem Beitrag. Natürlich ist das Haus auch in seinem Buch zu finden. Wir finden: der Beitrag macht Lust auf das Buch. Die über 500 äußerst gelungenen Fotos im Buch wurden übrigens von Oliver Heissner erstellt.
Danke Alex! Auch für die sonstige hervorragende Arbeit und Kollegschaft als Architekt und Bauforscher.
Das nächste Haus des Monats stellt vor: Andreas Kretzer, Juniorprofessor Technische Universität Kaiserslautern