dieses Mal Andrea Veselá:
Hinterhof der SNG (Slow. Nationalgalerie), Bratislava: Wasserkaserne, 1759-1763, G. B. Martinelli a F. A. Hillebrandt; SNG Erweiterung, 1969-1977, Vladimír Dědeček, SNG Sanierung, 2016-2023, Atelier BKPŠ, „Garagen“ ´90er, unbekannt
Der in diesem Beitrag beschriebene Ort wird durch eine Konstellation von Gebäuden unterschiedlicher Nutzung, Ausprägung und Bauzeit gerahmt und so zum „Hof des Monats“: der Hinterhof der neu renovierten Slowakischen Nationalgalerie, der im wesentlichen durch folgende 4 Momente definiert wird:
1. Die Rückwand des zweiflügeligen, zweigeschossigen Barockgebäudes. Es handelt sich um die sogenannte „Wasser Kasernen“, die ursprünglich als quadratische vierflügelige Residenz der ehemaligen Stadtpolizei am Donauufer genutzt wurden. Der vordere Flügel wurde im Zuge der Neugestaltung der Uferpromenade in den Jahren 1940/1941 abgerissen. Der Rest ist seit 1950 offizieller Sitz der Slowakischen Nationalgalerie. Zwischen 1969 und 1977 wurden sie um einen modernistischen Anbau nach einem Entwurf des Architekten Vladimír Dědeček ergänzt. 2023 nach zwanzigjähriger Schließung vollständig saniert und wiedereröffnet.
2. Der Büro-Teil des modernistischen Anbaus von Dědeček bildet die Ostseite dieses Vorplatzes.
3. An der prominentesten Stelle des Vorplatzes stehen eingeschossige Garagen aus den 1990er. Ursprünglich waren sie Schwarzbauten, heute gehören sie der Stadt und der SNG. Beide haben beschlossen, die Garagen in dieser Form an dieser Stelle zu behalten und umzufunktionieren.
4. Nicht zuletzt – die Komplettsanierung des SNG-Komplexes, wodurch der Innenhof überhaupt erst entstanden ist.
Es freut mich sehr, dass es dieses Stück Stadt in dieser Form hier gibt. Denn es kann einerseits die Bratislavaer Neuzeit-Collage, an der man die Entwicklung der Stadt sehr gut ablesen kann, vermitteln. Zudem zeigt die Erhaltung der Garagen ein gewisses Bekenntnis zur eigenen verstrickt modernen Geschichte, die ich sehr schätze.