
Projekt
Neubau
Jahr
2014–2016
Bauherr
Privat
Ort
München
Leistungen
LPh 3–8 (Abgeschlossen)
BGF
114,2 m²
Baukosten
auf Anfrage
Fotografie
Florian Holzherr
Erfolge
DAM Preis 2017 Shortlist
MünchenArchitektur 2018 Publikumspreis: Gewerbe & Verwaltung
Architektouren 2017: Bayerische Architektenkammer
Ca. 4,5 auf 11 m (so genau wissen wir es nicht!) in der Grundfläche groß, aber genau 9,14 m hoch, steht es nun im Hinterhof, so als wäre es, wie viele Betrachter feststellen, schon immer da gestanden. Tatsächlich war das „Weiter-“ (oder besser gesagt) „Fertigbauen“ des Hof Ensembles eine grundlegende Idee. Die gewohnte, eingepasste Erscheinung jedoch ist mehr Ergebnis als Gestaltungswille. Viele Entscheidungen haben wir, im Nachhinein betrachtet, eher auf genotypischer statt phänotypischer Ebene getroffen. Oft war nicht die Frage „Wie wird es aussehen?“ wichtig, sondern: „Wie wäre es in einem völlig anonymen, unarchitektonischen Bauvorgang entschieden worden – was ist z.B. im praktischen Sinne wirklich nützlich?“
Ganz hat das nicht geklappt. Ursprünglich wollten wir ein unkompliziertes Haus, sozusagen den oft besungenen „Normalfall“. Aber allein die Zwänge aus Baurecht, der bewusste Umgang mit dem Baumangel und der Zufall als Freund machten das kleine grüne Haus zu so einem in sich widersprüchlichen und komplexen Gebäude. Bewusst bewegten wir uns immer auf der Gratwanderung zwischen Natürlichem und Künstlichem, Pittoreskem und charmlosen Hinterhofstyle.
Alejandro de la Sotas Gedanke von der „Architektur des Unperfekten“ hat uns bei dem Bau sehr geholfen und ständig begleitet. Man kann das Haus als klare Gegenhaltung zu einem krampfhaften, ja banal abgehobenen Anspruch auf eine oberflächliche, durch Richtlinien, Zulassungen und Vorschriften ins Abstrakte abgerückte handwerkliche Perfektion verstehen. Uns ist klar, dass dies eine einmalige Situation und nicht auf jede Bauaufgabe und Baugröße anwendbar ist (dies war schon bei de la Sota so). Eins ist jedoch sicher: Ermüdet hat uns dieser Bau nicht. Nein, im Gegenteil: wir haben mit viel Freude vieles gelernt. Über ganz spezielle und allgemeine Fragen. An manchen Stellen vielleicht mehr, als uns lieb war. Weiter bleibt noch festzustellen: Ohne gute Bauherren geht gar nichts. Auch dafür ist das kleine grüne Haus ein äußerst positives Beispiel.









