Die Fassade dieser Wohnanlage mit 240 Wohnungen aus den 1970er Jahren hat ihren Dienst geleistet!
Heute, ca. 45 Jahre später, bedarf es einer Sanierung der Bauten aus dieser Zeit. Nicht nur neue Anforderungen an Komfort, Wärme-, Schall- und Brandschutz, sondern auch die in die Jahre gekommene Bausubstanz machen dies notwendig. Die hinterlüftete Fassadenhülle aus Faserzementplatten wurde vollständig zurückgebaut und ein vollflächiges, mineralisches WDVS angebracht. Eine thermische Trennung der Balkone war zur damaligen Zeit nicht üblich.
Für die energetische Sanierung wurde hierfür ein Konzept entwickelt, das die Anforderungen des Mindestwärmeschutzes im Bereich der Wärmebrücken erfüllt und in der Gesamtheit der Fassade den Anforderungen der aktuell gültigen EnEV entspricht.
Aus dieser technischen Notwendigkeit heraus, entwickelten gerstmeir inić architekten ein Sanierungs- und Gestaltungskonzept. Flankendämmungen führen eine sekundäre, gestalterische Bauteilschicht ein, die z. B. die Kragplatten der Balkone profiliert. In Bereichen, in denen unterschiedliche Bauteile aufeinander treffen, verjüngen sich die Dämmungen und schaffen dadurch einen neuen gestalterischen „Layer“.
Unterschiedliche Putzstrukturen und ein Farbkonzept, das auf die einzelnen Häuser innerhalb der Großform eingeht, heben den Maßstab des Wohnhauses hervor und verleihen der Wohnanlage ein schönes, neues Gewand.
Fotos: Hennig Koepke