dieses Mal: Eva Miklavcic, Andreas Mischke, Eugen Happacher
Wohnquartier Il Quadrilatero in Triest
Wie ein gerade gelandetes Ufo findet man Il Quadrilatero – das große Quadrat – über der Hafenstadt Trieste thronend vor. Das aufgeständerte Wohnquartier, welches für 2.500 Einwohner gedacht ist, wurde zwischen 1968 und 1983 unter der Leitung des Architekturbüros von Carlo Celli entworfen und umgesetzt. Die sechs- bis fünfzehnstöckige Wohnanlage hat die Form eines großen Hofgebäudes, bestehend aus zwei gegenüberliegenden mehrgeschossigen L-förmigen Einheiten, die durch ein System von überdachten Wegen verbunden sind. Der aus Zweispännern bestehende Wohnungsbau beinhaltet zusätzlich eine mit Autos befahrbare Promenade mit Geschäften und Gemeinschaftsräumen.
Das gesamte Areal umfasst 4 Hektar und beinhaltet neben den Wohnungen, mehr als zwanzig Geschäfte, sowie ein Bürger- und Sozialzentrum, ein Gesundheitszentrum, eine Grund- und Mittelschule, ein Gemeindezentrum und eine Gemeinschaftsgarage im Hofraum der Anlage.
Was Il Quadrilatero auszeichnet, ist das Bestreben eine ganze Stadt zu bauen, die zugleich den Bau einer ganzen Gesellschaft bedeutet. Damit steht dieses Wohnquartier als Sinnbild für viele – teils auch gescheiterte – Architekturutopien dieser Zeit und verfolgte die Absicht der typischen Vorstadtsituation eine neue eigene Struktur entgegenzusetzen.
Die für uns inspirierenden Prinzipien des Stadt- und Wohnungsbauprojekts lassen sich als Kombination von zwei Elementen begreifen: Auf der einen Seite die Wahl von hochverdichtetem Wohnraum, als das typisch Städtische, auf der anderen Seite das Gebäude als Stadtbaustein und Katalysator von komplexen Beziehungen.
Text: Andreas Mischke, Eva Miklavcic, Eugen Happacher
Foto: Andreas Mischke, Eva Miklavcic